Verein Pro Linn wird zehnjährig
Linn auf dem Bözberg ist seit 2013 Teil der Gemeinde Bölzberg. Darin haben sich Gallenkirch, Linn, Oberbözberg und Unterbözberg zusammengeschlossen. Das ehemalige Gemeindegebiet von Linn ist Teil des Juraparks Aargau, einem «Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung». Nun hat sich ein Verein Pro Linn mit derzeit rund 450 Mitgliedern zum Ziel gesetzt, geschichtliche und kulturelle Aspekte zu erhalten, mit dem Willen, das zu bewahren, was die gemeinsame Identität von Linn ausmacht, insbesondere seine Kultur und seine Traditionen.
Konkret setzen sie sich für die Wiederherstellung des Ortschaftsnamens «Linn» ein. Und das mit einem Gesuch, das im März 2021 beim für die Gemeinden Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) eingereicht worden ist. Das allerdings ganz und gar nicht zur Freude der Gemeinde Bözberg.
Linde von Linn "auch ein Symbol des Kantons Aargau"
Die Gesuchsteller verweisen in ihrem Gesuch auf die "grosse Bedeutung des Dorfes Linn als kulturelles Erbe von nationaler Bedeutung". Es sei Gegenstand von verschiedenen bekannten kulturhistorischen Werken gewesen.
Das Ortsbild von Linn sei zudem im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) aufgeführt. Die rund 800 Jahre alte Linde von Linn sei auch ein Symbol des Kantons Aargau. Sie sei ein Teil unseres kulturellen Erbes, als solcher von wichtiger identitätsstiftender Bedeutung und folglich in jeder Beziehung erhaltens- und schützenswert. Diese Kulturgüter seien untrennbar mit dem Ortschaftsnamen «Linn» verbunden. Wenn der Ortschaftsname «Linn» aus dem Alltag verschwinde, mindere dies die Ausstrahlung der betroffenen Kulturgüter, so die Argumentation. Ein materieller Entscheid über das Gesuch steht noch aus.
"Linde bietet Schutz für alle, unabhängig von der politischen Couleur"
Hans-Martin Niederer, Präsident des Vereins Pro Linn, begrüsste die mehrere Dutzend Gäste natürlich unter der Linner Linde. Diese habe für ihn schon als Bub eine enorme Symbolkraft gehabt: "Sie bietet Schutz für alle, unabhängig von der politischen Couleur, und das seit 800 Jahren. Sie ändert ihren Standort nicht."
Der prominenteste Besucher des Anlasses, Landammann Markus Dieth, verwies seinerseits auf die beachtlichen Ausmasse der 25 Meter hohen Linde. Wenn sie sprechen könnte, hätte sie uns einiges zu erzählen, so Dieth. Er gratulierte dem Verein zum 10-jährigen Bestehen dazu, dass er ein Bewusstsein für erhaltenswerte immaterielle Kulturgüter schaffe.
An der Spitze des Vereins setzen sich allen voran ein Präsident Hans-Martin Niederer ein, der bekannte Fotograf Michel Jaussi, Iris Krebs und Geri Hirt.